Tarare (Oper)

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Werkdaten
Titel: Tarare

Georg Braun, Frans Hogenberg: Hormus (1572)

Originalsprache: Französisch
Musik: Antonio Salieri
Libretto: Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Uraufführung: 8. Juni 1787
Ort der Uraufführung: Théâtre de l’Académie royale de musique, Paris
Spieldauer: 3 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Hormus (Persien), unbestimmte Zeit
Personen
  • Genius, der über die Vermehrung der Wesen herrscht, oder Natur (Sopran)
  • Genius des Feuers, der über die Sonne herrscht, Geliebter der Natur (Bariton)
  • Atar, König[1] von Hormus, wild, unbeherrscht (Bassbariton)
  • Tarare[2], Soldat in seinen Diensten, verehrt für seine großen Tugenden (Tenor)
  • Astasie[3], Frau von Tarare, zart und fromm (Sopran)
  • Arthenée, Hohepriester von Brahma, von Stolz und Ehrgeiz verzehrter Ungläubiger (Bassbariton)
  • Altamort[4], Armeegeneral, Sohn des Hohepriesters, leichtsinniger und aufbrausender junger Mann (Bassbariton)
  • Urson, Hauptmann von Atars Wachen, mutig und verdienstvoll (Bassbariton)
  • Calpigi, Chef der Eunuchen, europäischer Sklave, in den Musikkapellen Italiens ausgebildeter Sänger[5] (Haute-contre[6])
  • Spinette[7], europäische Sklavin, Frau von Calpigi, neapolitanische Sängerin, intrigant und kokett (Sopran)
  • Élamir[8] kleines Kind der Auguren, naiv und sehr treuherzig (Knabensopran)
  • Priester von Brahma (Baritenor)
  • Sklave (Baritenor)
  • Eunuch (Baritenor)
  • Schäferin (Sopran)
  • Bauer (Bassbariton)
  • Wesire, Emire, Priester des Lebens, Priester des Todes, Sklaven und Sklavinnen des Serails, Garde von Atar, Soldaten, zahlreiches Volk

Tarare (Trara)[9] ist eine Oper in fünf Akten und mit einem Prolog, die in Zusammenarbeit von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (Libretto) und Antonio Salieri (Musik) entstand. Das von den Ideen der Aufklärung geprägte, subversive Werk wurde in Paris zwei Jahre vor der Revolution[10] uraufgeführt.

Im folgenden Jahr schrieben Salieri und Lorenzo Da Ponte, der zuvor schon die Komödie Le mariage de Figaro von Beaumarchais zum Libretto Le nozze di Figaro für Mozart umgearbeitet hatte, auf Befehl Kaiser Josephs II. die italienische Version Axur, re d’Ormus (A., König von Hormus).[11]

Beaumarchais war in seiner Jugend Musiklehrer der Töchter Ludwigs XV. Seine Komödie Le Barbier de Séville schrieb er zuerst als Opéra-comique mit selbst arrangierter Musik. 1774 begeisterte ihn die Uraufführung von Christoph Willibald Glucks Iphigénie en Aulide. Im folgenden Jahr verfasste er das Libretto von Tarare in Prosa und die Hälfte der Verse. Die Fertigstellung verzögerte sich aber bis 1784, als der Erneuerer der Oper schon zu alt war, um die Musik zu liefern. Sein Lieblingsschüler Salieri dagegen triumphierte in Paris gerade mit Les Danaïdes, einen Tag vor der Premiere von Le mariage de Figaro. Beaumarchais quartierte den Kammerkomponisten Josephs II. bei sich ein, was es erleichterte, Musik und Text aufeinander abzustimmen.[12]

In einer an die Abonnenten der Oper gerichteten Erklärung bezeichnete Beaumarchais das damalige Musiktheater als langweilig, weil es die Hierarchie seiner Elemente, nämlich: 1. Handlung, 2. Wort, 3. Musik und 4. Tanz, auf den Kopf stelle. Es gelte, diese wiederherzustellen.[13]

Tarere spielt in einer orientalischen Despotie, wo es zu einer Revolution kommt.

Sang die Natur: Mademoiselle Joinville.

(Wolken, die eine herrliche Landschaft enthüllen und wieder verhüllen)

Die Natur zeigt dem Genius des Feuers die Schatten ungeborener Menschen, deren Anlagen sie aus denjenigen unzähliger Generationen mischt, um daraus eine neue zu formen. Sie bezeichnet es als lächerlich, wenn die Mächtigen und Großen glaubten, aus besserem Stoff zu sein als ihre Mitbürger. Sie lässt den Genius des Feuers entscheiden, ob Atar oder Tarare – die Ähnlichkeit der Namen weist auf die von der Aufklärung postulierte Gleichheit der Menschen hin – König werden soll. Im Bewusstsein, mit einem Fehlentscheid ein Jahrhundert unglücklich machen zu können, wählt er Atar; Tarare wird Soldat. Die anderen Schatten protestieren: Niemand solle seinem Bruder befehlen. Die Natur entgegnet, diese große Idee werde sich erst in glücklicheren Zeiten verwirklichen lassen.[14]

Ausgangssituation

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Nach Alexandre-Marie Colin: Adolphe Nourrit als Tarare (1823).

Der tyrannische König Atar hasst den ebenso tugend- wie heldenhaften Milizenführer Tarare, obwohl ihn dieser einst vor dem Ertrinken gerettet hat. Er beneidet ihn um seine Beliebtheit und um seine Frau Astasie, mit der er, statt mit wechselnden Sklavinnen zu schlafen, eine glückliche Einehe führt. Im Auftrag Atars verwüstet Armeegeneral Altamort Tarares Gärten, ermordet seine Sklaven, brennt sein Landhaus nieder und entführt Astasie.

(Saal im Palast von Atar)

Szenen 1 f.: Der Chef der Eunuchen Calpigi bittet Atar vergeblich um Gnade für Tarare, dem auch er sein Leben und darüber hinaus seine Stellung verdankt. Der König befiehlt ihm, zur Überführung Astasies in sein Serail ein Fest zu veranstalten.

Szenen 3–5: Die Entführte wird wie eine Jagdbeute hereingetragen. Einen Sklaven, der Mitleid mit ihr bekundet, erdolcht Atar. Er gibt Astasie den Decknamen Irza und beauftragt die Intrigantin Spinette, sie auf ihre Pflichten als königliche Konkubine vorzubereiten.

Szenen 6 f.: Tarare hält den Überfall auf sein Landgut für das Werk christlicher Korsaren. Atar, der sich nichts anmerken lässt, schenkt ihm einen neuen Palast und hundert Tscherkessinnen. Er verspottet ihn wegen seiner Liebe zu Astasie. Tarare aber ist entschlossen, seine Frau zu befreien. Atar beauftragt Altamort, Tarare auf der Suche nach den „Briganten“ zu begleiten und nicht lebend zurückkehren zu lassen.

Arthenée (1787).

(Platz vor dem Palast von Atar und dem Tempel von Brahma)

Szenen 1–3: Arthenée wird von Atar beauftragt, seinen Sohn Altamort durch ein Orakel zum Kommandanten der Strafexpedition gegen die „Briganten“ bestimmen zu lassen. Dabei machen Priester und König kein Hehl daraus, dass die Religion für sie nur ein Mittel zur Beherrschung des Volkes ist.

Szenen 4–6: Calpigi informiert Tarare, dass sich Astasie im Serail des Königs befindet und dass Altamort sie entführt hat. Er anerbietet sich, an der meerseitigen Mauer der Serailgärten eine seidene Leiter zu befestigen, mit deren Hilfe Tarare die Gattin in der Nacht befreien kann.

(Das Portal des Tempels verschwindet, so dass man dessen Inneres sieht.)

Szenen 7 f.: Der zum Werkzeug der Vorsehung bestimmte Knabe Élamir wird von Arthenée instruiert, Altamort zu nennen, nennt aber aus Versehen Tarare. Der Beifall des Volkes und der Soldaten zwingt Atar, die Ernennung zu bestätigen. Tarare schwört öffentlich Rache. Altamort nennt ihn einen arroganten Nichtadligen[15]. Tarare erwidert, statt Ahnen habe er Siege vorzuweisen, während Altamort noch ein halbes Kind sei.[16] Er verabredet sich mit ihm zum Duell.

Émile Bayard: Calpigi (1876).

(Gärten des Serails, illuminiertes Parterre mit Diwan unter Baldachin)

Szenen 1–3: Das für den folgenden Tag geplante Fest soll nach Atars Willen sofort stattfinden. Urson schildert den Verlauf des Duells zwischen Tarare und Altamort, bei dem Ersterer seinen verwundeten Beleidiger am Leben ließ.

Szene 4: Das Corps de ballet karikiert die Gesellschaft Europas, indem es galante Tänze als Schäfer verkleideter Adliger mit derben Springtänzen von Bauersleuten konfrontiert. Der Chor rühmt, die (adlige) Ehefrau genieße Freiheit in der Liebe. Spinette nennt Ehegott Hymen einen Despoten, die Liebe eine Republik. Atar krönt „Irza“ zur Sultanin. Calpigi muss seine Lebensgeschichte erzählen: Seiner schönen Stimme wegen ließ ihn der geldgierige Vater kastrieren.[17] Spinette heiratete ihn nur, um ungeniert der Libertinage frönen zu können. Aus Rache verkaufte er sie einem Korsaren. Doch dieser entführte auch ihn und kettete ihn ans Bett seiner Frau. Als er die beiden dem Schah von Persien verkaufen wollte, rettete ihn Tarare. Dass bei der Nennung dieses Namens Jubel ausbricht, ärgert Atar.[18] (Video auf YouTube; Calpigi: Eberhard Lorenz) Er folgt Astasie in ihr Appartement.

(Es ist sehr dunkel.)

Szenen 5–7: Tarare überwindet die Mauer, obwohl er verfolgt wurde. Calpigi hat alles vorbereitet, um ihn in einen stummen Schwarzen zu verwandeln. Von Athasie abgewiesen, will Atar sich rächen, indem er dem Stummen den Kopf abschlägt, ihn unkenntlich macht und der Widerspenstigen als jenen Tarares präsentieren lässt. Da dies ihren Widerstand aber nicht brechen würde, beschließt er stattdessen, sie zur Strafe mit dem Stummen zu verheiraten.

Atar (1787).

(Salon im Appartement von Astasie)

Szenen 1–4: Astasie ist entschlossen zu sterben, wenn der König sie zwingt, seine Frau zu werden. Von Calpigie erfährt sie dann, wie sich Atar für die erfahrene Zurückweisung rächen will. Damit er sie nicht mit dem Stummen verheiraten kann, stattet Astasie Spinette mit den Insignien der Sultanin aus und versteckt sich.

Szenen 5 f.: Der verkleidete Tarare wird zur verkleideten Spinette geführt, die ihn hässlich, aber gut gebaut findet. Als er merkt, dass er nicht Astasie vor sich hat, und ihm Spinette gesteht, dass sie in Tarare verliebt ist, vergisst er vor Überraschung, den Stummen zu spielen. Spinette zieht ihm die Maske aus, erkennt ihn aber nicht (oder gibt vor, es nicht zu tun) und macht ihm Avancen. (Video auf YouTube; Tarare: Howard Crook; Spinette: Anna Caleb)

Szenen 7 f.: Auf Befehl Atars soll Urson den Stummen töten. Calpigi informiert ihn, wer dieser in Wirklichkeit ist. Darauf vollstreckt Urson das Urteil nicht, verhaftet Tarare jedoch. Calpigi sieht nun nicht nur dessen Leben und das seinige, sondern auch dasjenige Atars in Gefahr. Denn, so sagt er (gleich zweimal): „Der Missbrauch der höchsten Macht endet immer damit, sie zu untergraben.“[19]

(Zu einer Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen vorbereiteter Innenhof des Palasts)

Szenen 1–4: Atar freut sich auf Tarares Tod, doch Calpigi ist flüchtig. Arthénée soll den „Mörder seines Sohnes“ verurteilen, hat aber ein schlechtes Vorgefühl. Verzweifelt, weil er Astasie nicht wiedergefunden hat, verlangt Tarare selber seine Hinrichtung. Altamort habe Atar eine andere Frau überbracht. Der König solle sich vor einem Aufstand hüten. Spinette gesteht, sich als „Irza“ ausgegeben zu haben. Arthémée verurteilt Tarare und Astasie. Die beiden erkennen sich wieder. Als Atar befiehlt, nur Tarare hinzurichten, zieht Astasie einen Dolch, um mit ihm zu sterben.

Szenen 5 f.: Eunuchen berichten, die Palastwache sei überwältigt, das Tor gestürmt worden. Calpigi erscheint mit Urson und der gesamten Miliz. Die Soldaten stürzen den Scheiterhaufen um. Tarare versucht, sie vom Meutern abzuhalten. Doch sie erklären Atar für abgesetzt und, auf Vorschlag Calpigis, Tarare zu dessen Nachfolger. Atar erdolcht sich, nicht ohne zuvor noch die Macht an Tarere zu übergeben und diesem dadurch den Vorwurf zu ersparen, sie usurpiert zu haben.

Szenen 7–10: Tarare lehnt die Königswürde ab und will sich mit Astasie ins Privatleben zurückziehen. Da er aber immer noch gefesselt ist, kann ihn Arthenée, von Urson angewiesen, gegen seinen Willen krönen. Alle huldigen ihm, Calpigi und Urson lösen seine Fesseln. Wolken senken sich herab, denen die Natur und der Genius des Feuers entsteigen, um den Akt zu sanktionieren. Am Ende der Oper verkünden sie, was gleichzeitig in Flammenschrift auf den Wolken zu lesen ist:

„Mensch! Deine Größe auf Erden
Ist mitnichten dein Stand,
Sondern allein dein Charakter.“[20]

Erfolg und Wiederentdeckung

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Jean-Baptiste Lallemand: Die Pariser Oper (um 1790).
Duhamel nach Jean-Florent Defraine: Damenhut „à la Tarare“ (1787).

Die Inszenierung erforderte über 70 Sänger und Sängerinnen und über 30 Tänzer und Tänzerinnen; der Aufwand belief sich auf 200 000 Livres.[21] 50 000 Livres für Bühnenbild und Kostüme steuerte der königliche Haushalt bei.[22] Die Premiere, der die Brüder des Königs beiwohnten, war ein Erfolg. Als das Publikum gegen alle Regeln die Autoren zu sehen verlangte, zwangen Tänzerinnen Salieri, auf der Bühne zu erscheinen, während Beaumarchais sich nicht zeigte.[23]

Ob ihnen die Oper gefiel oder nicht – Größe billigten ihr die Zeitgenossen zu. Während aber Mouffle d’Angerville sie als „theatralisch-musikalisches Monstrum“ bezeichnete[24], schrieb Gudin de La Brenellerie: „Es war sicher die gewaltigste Erfindung und die stärkste moralische Idee, die man bis dahin auf irgendeine Bühne gebracht hatte.“[25]

Charles Percier: Bühnenbild zu Tarare (1795).

Bis Ostern 1788 erlebte Tarare 33 Vorstellungen. Die Oper beeinflusste selbst die Mode.[26] Nach dem Ende des Ancien Régime wurde das zeitgebundene Werk vier Mal – das erste Mal noch von Beaumarchais selber – den veränderten politischen Bedingungen angepasst[27], was mit seiner völligen Verstümmelung endete.

Im Vorwort der Ausgabe von 1790 rechnete sich Beaumarchais zu den „besorgten Denkern, die gezwungen waren, ihre Ideen zu verschleiern, die sich in Allegorien hüllten und mühsam der Revolution das Feld bereiteten“.[28] Im damals entstandenen Nachspiel Couronnement de Tarare (Krönung von T.) gestattet der Titelheld Priestern und Nonnen die Heirat, Calpigi und Spinette die Scheidung. Auch wendet er sich halbherzig gegen die Sklaverei (wobei auf geschmacklose Weise karikierte Schwarze auftreten).[29] Andererseits werden Sansculotten in die Schranken gewiesen: Soldaten, friedliche Bürger, junge Bauersleute und – als Warnung vor einer gewaltsamen Niederschlagung der Revolution? – Priester des Todes tragen Transparente mit Slogans, die sich gegen die Anarchie als Feindin der Freiheit richten.[30]

In dieser Form wurde Tarere in Paris bis 1792 aufgeführt, in verstümmelter Form bis 1826, in Hamburg (wo Beaumarchais während der Terrorherrschaft Zuflucht gefunden hatte) noch 1841. Um 1880 veröffentlichte Gustave Lefèvre einen Klavierauszug.[31] Die Partitur wurde 1978 von Rudolph Angermüller neu herausgegeben[32], allerdings als bloßer Nachdruck der Ausgabe von 1787. Wiederaufführungen intimeren Zuschnitts als die Originalinszenierung fanden 1988 an den Schwetzinger Festspielen und 1991 an der Opéra national du Rhin in Straßburg, Colmar und Mülhausen statt.

Jean-Baptiste Cartier: Bearbeitung der Arie von Calpigi im 3. Akt (1790).
  • Tarare, Opéra en cinq actes avec un prologue, Représenté pour la première fois sur le théâtre de l’Académie royale de musique le vendredi 8 juin 1787, Paroles de M. de Beaumarchais, Musique de M. Salieri, maïtre de chapelle de la Chambre de Sa Majesté l’Empereur, Deuxième édition, Imbault, Paris o. J.
Commons: Tarare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Abwechselnd auch als Sultan oder Kaiser bezeichnet.
  2. Abwertende Bezeichnung für Trompetenschall. Hinweis auf niedrigen Stand. Vgl. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 504, inkl. Anm. 2–4.
  3. Von Atar Irza genannt.
  4. Alta mors = hoher Tod.
  5. In der Tradition von Arlecchino in der Commedia dell’arte.
  6. Hoher Tenor.
  7. Spinetta = andere Bezeichnung für den Typus der Colombina in der Commedia dell’arte.
  8. El-Amir = Emir.
  9. Von Beaumarchais nach dessen eigenen Angaben wegen der Reklamewirkung als Titel gewählt. Vgl. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 504, inkl. Anm. 2–4.
  10. Kurz vorher hatte die Notabelnversammlung die Steuerreform des Ministers Calonne abgelehnt und war in den Vereinigten Staaten der Verfassungskonvent zusammengetreten.
  11. Die erheblichen Unterschiede zwischen Tarere und Axur erklären sich unter anderem dadurch, dass sich mittlerweile auch der Widerstand gegen die Reformen Josephs II. verstärkt hatte und dass auf der französischen Opernbühne Schauspieler sangen, auf der italienischen hingegen Sänger schauspielerten. Eine tabellarische Darstellung der Unterschiede findet sich bei Ignaz Franz von Mosel: Über das Leben und die Werke des Anton Salieri (…), Johann Baptist Wallishausser, Wien 1827 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fproxy.goincop1.workers.dev%3A443%2Fhttps%2Fdownload.digitale-sammlungen.de%2Fpdf%2F1535969105bsb10600513.pdf~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D), S. 98–112. Von den Personen wurde Atar zu Axur, Tarare zu Atar (!), Calpigi zu Biscroma, Astasie zu Aspasia, Spinette zu Fiammetta.
  12. Beaumarchais schreibt: „(…) Herr Salieri ist ein geborener Dichter, und ich bin ein wenig Musiker.“ Vgl. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 506.
  13. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 497–510 (Aux abonnés de l’Opéra qui voudraient aimer l’opéra), hier: S. 498.
  14. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 513–521.
  15. „Arrogant soldat de fortune“ (Szene 8).
  16. Im damaligen Frankreich konnten Adlige schon als Jugendliche, Nichtadlige dagegen nur in Ausnahmefällen Offiziere werden.
  17. Vom späten 16. bis ins 19. Jahrhundert wurden in Italien viele Knaben kastriert, um ihnen eine Laufbahn als Sänger zu ermöglichen.
  18. Calpigis Romanze Je suis né natif de Ferrare (Ich wurde als Beisasse von Ferrara geboren) war so populär wie Figaros Non più andrai von Mozart. In Axur wird sie von Biscroma gesungen und beginnt mit den Worten: Nato io son nello stato romano (Geboren wurde ich im Kirchenstaat).
  19. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 576 f.
  20. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 589, wiederholt auf S. 503 und 505 (Aux abonnés de l’Opéra qui voudraient aimer l’opéra) sowie 596 (Couronnement de Tarare). Beaumarchais und Salieri schrieben 1787 auch einen alternativen Schluss, in dem zur Abwehr eines Angriffs „hochmütiger Europäer“ aufgerufen und von Tarare und Astasie eine gerechte und menschliche Regierung verlangt wird. Vgl. ebendort, S. 589 f.
  21. Christian Felix Weiße (Hrsg.): Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste, 35. Band, Dyck, Leipzig 1788 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D9IhKAAAAcAAJ%26pg%3DPA306%26lpg%3DPA306%26dq%3D%2522calpigi%2522%26source%3Dbl%26ots%3DqI6hLhP7Zi%26sig%3DeT4WiU9qzKBB8E9byVoDiIsvxsk%26hl%3Dde%26sa%3DX%26ved%3D2ahUKEwjr3-GP07TdAhWLCSwKHfsNDAUQ6AEwEXoECAAQAQ%23v%3Donepage%26q%26f%3Dtrue~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D), S. 311.
  22. Maurice Lever: Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, Band 3, Fayard, Paris 2004, ISBN 978-2-213-62140-1, S. 85.
  23. Souvenirs de Léonard, coiffeur de la Reine Marie-Antoinette, 2. Band, Alphonse Levavasseur, Paris 1838, S. 317 f. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DpO4_zyzK074C%26pg%3DPA317%26dq%3D%2522tarare%2522%2B%2522marie-antoinette%2522%26hl%3Dde%26sa%3DX%26ved%3D0ahUKEwi3o7PW9a_dAhXitYsKHRiQDeMQ6AEIWTAH%23v%3Donepage%26q%26f%3Dtrue~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D). Dirigent war Jean-Baptiste Rey.
  24. (Barthélemy-François-Joseph Mouffle d’Angerville:) Mémoires secrets pour servir à l’histoire de la République des Lettres en France (…), 35. Band, John Adamson, London 1789, S. 236 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fproxy.goincop1.workers.dev%3A443%2Fhttps%2Fgallica.bnf.fr%2Fark%3A%2F12148%2Fbpt6k2066900%2Ff235~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  25. Maurice Tourneux (Hrsg.): Histoire de Beaumarchais par Gudin de La Brenellerie, Mémoires inédits publiés sur les manuscrits originaux, Plon, Paris 1888, S. 365 f. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fproxy.goincop1.workers.dev%3A443%2Fhttps%2Fgallica.bnf.fr%2Fark%3A%2F12148%2Fbpt6k208029p%2Ff396~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  26. Vgl. Magasin des modes nouvelles, françaises et anglaises (…), 2. Jahrg., Buisson, Paris 1787, S. 209–211, 236, 246 f., 259–261, 269 f., 276, 284 und zugehörige Tafeln.
  27. 1790 der Entmachtung von Klerus und Adel, 1795 der Ausrufung der Republik, 1802 der Einführung der Konsulatsverfassung, 1819 der Restauration.
  28. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 1458.
  29. Maurice Lever: Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, Band 1, Fayard, Paris 1999, ISBN 978-2-213-59561-0, S. 252, bezeichnet Beaumarchais, der mit der Erbin einer Plantage auf Martinique verlobt gewesen war, als „reuigen Sklavenhalter“.
  30. Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. 591–596.
  31. In der Reihe Chefs-d’œuvre classiques de l’opéra français mit einer Einführung von Arthur Pougin, Théodore Michaelis, Paris o. J.
  32. Als Band 2 der Reihe Die Oper, Henle Verlag, München 1978.
  33. Rezension in Christian Felix Weiße (Hrsg.): Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste, 35. Band, Dyck, Leipzig 1788, S. 291–311 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D9IhKAAAAcAAJ%26pg%3DPA306%26lpg%3DPA306%26dq%3D%2522calpigi%2522%26source%3Dbl%26ots%3DqI6hLhP7Zi%26sig%3DeT4WiU9qzKBB8E9byVoDiIsvxsk%26hl%3Dde%26sa%3DX%26ved%3D2ahUKEwjr3-GP07TdAhWLCSwKHfsNDAUQ6AEwEXoECAAQAQ%23v%3Donepage%26q%26f%3Dtrue~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  34. Übersetzung von Sarker (Pseudonym): Axur, König von Ormus, Ein tragikomisches Singspiel in fünf Aufzügen, Wien 1788.
  35. Vgl. Ludwig Schiedermair: Beiträge zur Geschichte der Oper um die Wende des 18. und 19. Jahrh(underts), 2. Band, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1910, S. 112–121 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fproxy.goincop1.workers.dev%3A443%2Fhttps%2Farchive.org%2Fstream%2Fbeitrgezurgesc02schi%23page%2F112%2Fmode%2F1up~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).