Kalliope-Verbund
Kalliope | |
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Gründung | 1966: ZKA / 2001: Kalliope |
Bibliothekstyp | Verbundsystem/-katalog |
Ort | Berlin |
ISIL | DE-611 (Berlin ZKA/Kalliope) |
Betreiber | Staatsbibliothek zu Berlin |
Website | http://kalliope-verbund.info |
Der Kalliope-Verbund (nach der weisesten Muse Kalliope; anfangs „Kalliope-Portal“) ist ein Informationssystem für Nachlässe und Autographen in Bibliotheken, Archiven und Museen. Es wird als Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und von der Staatsbibliothek zu Berlin betrieben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kalliope-Verbundkatalog ist die digitale Fortsetzung der 1966 in West-Berlin gegründeten „Zentralkartei der Autographen“ (ZKA) mit circa 1,2 Millionen Nachweisen. Die ZKA wurde als Ergänzung westdeutscher Nachlassverzeichnisse von der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße) verwaltet und diente ab 1969 als Fortführung des gedruckten Nachlassverzeichnisses von Ludwig Denecke.[1]
Die Datenbank „ZKA online“ wurde von 2001 bis 2003 entwickelt. Seit Oktober 2004 ist der Grundbestand des Zettelkatalogs online recherchierbar. Benannt wurde das Portal nach Kalliope, der Muse der epischen Dichtung. Dies verweist auf den Ursprung des Portals aus dem bibliothekarischen Bereich.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt sind etwa 500 Bibliotheken, Archive und Museen aus Deutschland und verschiedenen anderen Ländern als besitzende Institutionen verzeichnet. Die Datenbank umfasste Ende 2010 1.530.600 Autographen, 25.300 Bestände und 491.000 Personen[2] und im Januar 2012 1.610.156 Autographen, 28.178 Bestände und 512.713 Personen.[3] Im Februar 2015 umfasste der Katalog 2,35 Millionen Nachweise von über 590.000 Personen.
2014 wurde die Präsentation grundsätzlich überarbeitet[4] und um Optionen der Visualisierung erweitert. Gegenwärtig befindet sich diese Umsetzung noch in der Testphase.
Drei Sucheinstiege ermöglichen dem Nutzer die differenzierte Suche nach Autographen (z. B. nach den Namen der Korrespondenzpartner, nach Briefdaten, Entstehungsorten und -ländern sowie nach den Autographenbeständen einzelner Institutionen), nach Personen (z. B. die Suche nach Personen sowie nach biographischen Daten oder nach Institutionen) und nach Beständen (d. h. nach ganzen Nachlässen und Sammlungen).
Der Schwerpunkt der in Kalliope nachgewiesenen Nachlässe liegt zurzeit (Stand 2023) noch auf dem bibliothekarischen Bereich. Nachlässe in Archiven werden vor allem durch die vom deutschen Bundesarchiv betriebene Zentrale Datenbank Nachlässe (ZDN) nachgewiesen. Die Daten sind mit der Deutschen Biographie verknüpft.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Denecke: Verzeichnis der schriftlichen Nachlässe in deutschen Archiven und Bibliotheken, Bd. 2: Die Nachlässe in den Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland. Boppard: Boldt, 1969. (2. Aufl. 1981).
- Ewald Grothe: Kooperative Erschließung von Handschriften und Nachlässen. Teil 2: Auf dem Weg zu Kalliope. Zur Erschließungssituation in deutschen Bibliotheken und Archiven seit 1945. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 53 (2006), ISSN 0035-8126, S. 291–299 (PDF; 217 kB).
- Ewald Grothe: Die kooperative Erschließung von Autographen und Nachlässen im digitalen Zeitalter. Probleme und Perspektiven. In: Bibliothek: Forschung und Praxis. 30 (2006), H. 3, ISSN 0341-4183, S. 283–289 (PDF; 89 kB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sylvia Asmus: Nachlasserschließung im Deutschen Exilarchiv 1933–1945 unter besonderer Berücksichtigung der Benutzersicht. Diss. HU Berlin 2009, S. 68.
- ↑ Ulrike Heitmüller: Einfach nur scannen? Das Archiv eines wissenschaftlichen Verlags wird erschlossen. In: c’t, Nr. 1, 20. Dezember 2010.
- ↑ Kalliope Verbundkatalog ( vom 19. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Neuer Online-Katalog des Kalliope-Verbundes ( vom 15. Dezember 2014 im Internet Archive)