BeagleBoard

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo von BeagleBoard.org
Beagleboard, Ansicht von oben.

Das BeagleBoard ist ein kostengünstiger Einplatinencomputer, der auf dem OMAP3530-SoC von Texas Instruments basiert. Das Hardware-Design ist frei.[1] Es kann kostenlos heruntergeladen werden, wodurch es möglich ist, das Board selbst herzustellen. Bei seiner Vorstellung Mitte 2008 traf das BeagleBoard auf eine große Resonanz in den Medien.[2][3][4][5][6]

Neben einem Arm Cortex-A8-Prozessor enthält das OMAP3-System-on-a-Chip auch einen TMS320C64x+-DSP und einen Grafikprozessor von PowerVR Technologies. Die Grafikausgabe erfolgt über HDMI oder S-Video. Weitere Anschlüsse sind USB, RS-232, SD-Card, JTAG sowie Stereoein- und -ausgabe. Das Board kann entweder über USB oder ein Netzteil mit 5 V gespeist werden. Aufgrund seines geringen Stromverbrauches benötigt es keine zusätzliche Kühlung. Es verfügt über 256 MB NAND-Flash-Speicher und 256 MB Arbeitsspeicher (die ersten Revisionen hatten lediglich 128 MB RAM). Es kann vom NAND-Speicher, von der SD-Card, über USB oder der seriellen Schnittstelle booten.

Verfügbare Betriebssystem-Distributionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Linux-Distributionen sind bisher auf das BeagleBoard portiert worden, so unter anderem Ångström sowie Maemo. Dadurch eignet sich das BeagleBoard auch zur Entwicklung von Software für das Maemo-basierte Smartphone Nokia N900.[7] Wegen der Portierung von OpenBSD auf die Armv7-Mikroprozessor-Architektur, kann es auf das BeagleBoard xM (c4), das BeagleBone, das BeagleBone Black, das PandaBoard und das PandaBoard ES installiert werden.[8] Das Projekt OpenBSD/armv7 besteht seit 2013.

Weiterentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beagleboard xM, Ansicht von oben.

Seit 2010 gibt es eine neue xM-Version des BeagleBoards mit unter anderem 512 MB Arbeitsspeicher, 4 × USB 2.0 und einer Ethernet-Schnittstelle.

Ende Oktober 2010 wurde das PandaBoard vorgestellt.[9] Es beruht wie das BeagleBoard auf einer offengelegten Arm-Architektur, aber mit modernerer Hardware als die erste Version des BeagleBoards. So ist es zum Beispiel mit einem Zweikern-Prozessor (OMAP4460-SoC von Texas Instruments) mit 1 GHz ausgestattet, dazu gibt es 1 GB Arbeitsspeicher, drei Video-Ausgängen (zwei parallel nutzbar, z. B. DVI-D und HDMI) sowie LAN, WLAN und Bluetooth. Trotz der höheren Leistung wird es nur geringfügig teurer angeboten als die ursprüngliche Version des BeagleBoard, allerdings ohne Flash-Speicher.

BeagleBone Black

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 23. April 2013 ist zum Preis von 45 US-Dollar das BeagleBone Black verfügbar. Unter anderem bietet die aktuelle Revision 512 MB RAM (LP-DDR3), einen mit 1 GHz getakteten Sitara AM3358 Arm Cortex-A8 von Texas Instruments, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem vom BeagleBoard als Kompaktversion für Hardwarehacker abgeleiteten BeagleBone[10], einen Micro-HDMI-Anschluss und 4 GB eMMC Flash-Speicher on board. Nativ ist im eMMC Ångström-Linux installiert, das eine sofortige Inbetriebnahme des Boards ermöglicht. Das System unterstützt Android (rowboat), Ubuntu, Debian, openSUSE und Ångström, sowie mehrere weitere Betriebssysteme wie FreeBSD, OpenBSD, QNX, und Windows Embedded.[11]

Für das BeagleBone sind unterschiedlichste Erweiterungsplatinen (Capes) verfügbar, die seinen Funktionsumfang erheblich ausbauen. Ein einzelnes Cape wird auf die zweireihige, 46 Pins umfassende Erweiterungsschnittstelle des BeagleBones aufgesteckt und bietet wiederum selbst eine entsprechende Schnittstelle zum Ausbau mit weiteren Capes. Ein BeagleBone kann gleichzeitig mit maximal vier Capes ausgebaut sein.

Am 29. Juni 2015 wurde das etwa briefmarkengroße Auflötmodul BeagleCore BCM1 angekündigt[12]. Es vereint den CPU Texas Instruments AM335x Arm Cortex A8 mit 4 GB 8-Bit-eMMC-onboard-Flashspeicher und 512 MB DDR3-RAM in einem platzsparenden LGA-Modul, um auf dieser Basis vor allem Embedded Systeme entwickeln zu können.

BeagleBoard-X15

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2016 erschien das BeagleBoard-X15 mit dem schnelleren Zweikern-Arm-Cortex-A15-SoC, 2 GiB DDR3-RAM, USB 3 und Gigabit-Ethernet-Schnittstellen.[13]

Ursprünglich wurde das BeagleBoard ausschließlich über Digi-Key vertrieben. Mittlerweile gibt es weitere Bezugsmöglichkeiten auch in Deutschland. Mehrere Hersteller produzieren kompatible Boards.[14]

Eigenschaften und Liste der BeagleBoards

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Modell BeagleBone Black[15] BeagleBone BeagleBoard-xM BeagleBoard
SoC SoC AM3358/9 AM3358/9 DM3730 OMAP3530
CPU Cortex-A8 + 2 × PRU(200 MHz)
Frequenz 1000 MHz 720 MHz 1000 MHz 720 MHz
GPU PowerVR SGX530[16][17][18] (200 MHz)
Speicher Typ DDR3 DDR2 DDR2 DDR
Größe 512 MiB 256 MiB 512 MiB 128 oder 256 MiB
USB 1 × USB Standard Host,
1 × USB B Mini
4 × USB A Host (über USB-Hub),
1 × mini AB OTG
1 × Standard USB Host,
1 × mini AB OTG
Video output Micro-HDMI DVI-D, S-Video
Audio output Micro-HDMI 3,5 mm Klinke
Onboard Speicher 8-bit eMMC, microSD microSD microSD 256 MB NAND Flash, SD/MMC
Netzwerk Fast Ethernet
Interfaces UART, I²C, LCD, GPMC, MMC1, SPI UART, I²C, McBSP, DSS, PWM, McSPI, JTAG,
CAN-Bus ohne Transc.,
, A/D-Wandler, PWM
CAN, FTDI USB-zu-Seriell,
JTAG über USB
LCD, Kamera Interface

Ähnliche Geräte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: BeagleBoard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. $150 board sports Cortex-A8. Abgerufen am 11. Juli 2012.
  2. linuxjournal.com (Memento des Originals vom 14. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.linuxjournal.com
  3. arstechnica.com
  4. smallformfactors.com
  5. getusb.info
  6. heise-online.co.uk
  7. heise.de
  8. OpenBSD/armv7. In: openbsd.org.
  9. Artikel PandaBoard in der englischsprachigen Wikipedia.
  10. Arduino Uno vs BeagleBone vs Raspberry Pi makezine.com
  11. New revision of BeagleBone Black takes on Raspberry Pi by dropping price to just $45 androidauthority.com, 23. April 2013 (Memento des Originals vom 26. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.androidauthority.com
  12. Open source COM version of BeagleBone Black hits Kickstarter. In: LinuxGizmos.com. 29. Juni 2015 (linuxgizmos.com [abgerufen am 20. April 2017]).
  13. Gerald Coley: BeagleBoard X15 System Reference Manual. (PDF) 22. Juli 2016, abgerufen am 2. Januar 2019 (englisch).
  14. elinux.org
  15. BeagleBone Black. In: beagleboard.org. Abgerufen am 28. September 2021.
  16. http://www.ti.com/product/am3359
  17. http://www.ti.com/product/am3358
  18. http://www.ti.com/product/omap3530