Konstruktivismus (Lernpsychologie)
Der Konstruktivismus in lernpsychologischer Hinsicht postuliert, dass menschliches Erleben und Lernen Konstruktionsprozessen unterworfen ist, die durch sinnesphysiologische, neuronale, kognitive und soziale Prozesse beeinflusst werden. Seine Kernthese besagt, dass Lernende im Lernprozess eine individuelle Repräsentation der Welt schaffen. Was jemand unter bestimmten Bedingungen lernt, hängt somit stark, jedoch nicht ausschließlich, von dem Lernenden selbst und seinen Erfahrungen ab.
Begriffliche Abgrenzung
Der Konstruktivismus
Interaktionistischer Konstruktivismus
Kersten Reich, der einen interaktionistischen Konstruktivismus vertritt, beschreibt dies in seinem Ansatz als
- Rekonstruieren (Entdecken von Welt),
- Konstruieren (Erfinden von Welt) und
- Dekonstruieren (Kritisieren von Welt).
Literatur
- Kersten Reich: Konstruktivistische Didaktik - ein Lehr- und Studienbuch inklusive Methodenpool auf CD. Beltz-Verlag, Weinheim u.a., 2006, 320 Seiten und CD, ISBN 3-407-25410-5.
- Gerd Mietzel: Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens. Hogrefe-Verlag, Göttingen, 2001, 494 Seiten, ISBN 3-8017-1436-5.
- Pongratz, Ludwig A., (2009) Untiefen im Mainstream: Zur Kritik konstruktivistisch-systemtheoretischer Pädagogik (ISBN 978-3506767424)
- Berzbach, Frank, (2004) Die Ethikfalle. Pädagogische Theorierezeption am Beispiel des Konstruktivismus(ISBN 978-3763919055)
- Diesbergen, Clemens (2000) Radikal-konstruktivistische Pädagogik als problematische Konstruktion: Eine Studie zum Radikalen Konstruktivismus und seiner Anwendung in der Pädagogik (ISBN 978-3906764283)
- Kurthen, Martin: Hermeneutische Kognitionswissenschaft. Die Krise der Orthodoxie. Bonn. 1994 (ISBN 3-928981-01-3)
Weblinks
- Zum Konstruktivismus vgl. die Seite von Kersten Reich und zur Konstruktivistischen Didaktik vor allem den Methodenpool
- Horst Siebert - Konstruktivismus - Konsequenzen für Bildungsmanagement und Seminargestaltung (PDF-Datei; 507 kB)
- Homepage der Montessori Vereinigung